Ragazzi
Jan , 2002 12: AM
D Sound ist das Soloprojekt des Gitarrisen Zsolt Dezsö Murguly. "Kisember" hat er mit einigen wenigen Gastmusikern eingespielt. Die vier langen Songs beschwören Zsolts Liebe zum Progressive Rock. Schwer mystisch, symphonisch und mit dem Druck metallischer Gitarren schwebt der Spacerock symphonisch dahin. Ständig liegt, trotz der heftigen Gitarren, Melancholie in der Luft. Von den Vorbildern hat Zolt besonders gut Pink Floyd getroffen, doch auch Mike Oldfield hat seine Spuren hinterlassen. Der Titelsong, über 21 Minuten lang, in vier Parts geteilt, ist sehr sentimantal und gefühlvoll. Schlagzeug und Bass werden ähnlich wie bei Pink Floyd gespielt, die Gitarre gibt einen stoisches Metalriff wieder, wenn es nicht gerade ein lang seufzendes Solo hält oder das Keyboard schwer elegisch durch das Weltall rauscht. Die drei anderen, teils auch sehr langen Songs, sind nicht viel anders, vielleicht etwas songorientierter, immer jedoch mit dem mystischen Hang und einem kleinen Faible für Neo Psychedelic Rock, wofür die Ungarn speziell empfänglich scheinen. Eine ambitionierte Sache, die perfekt eingespielt wurde und sich vor ähnlichen Projekten keineswegs zu verstecken braucht. Ganz im Gegenteil, wo viele einzelgängerische Komponisten extravagante Alben gegen die Wand fahren, ist der bombastische Sound von Zolt stets austariert. Die AOR-Fans unter dem Progressiven werden damit mehr als zufrieden sein.
Volkmar Mantei
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