Janos Varga ist der Gitarrist der ungarischen Symphonic-Rocker East. "The Wings Of Revelation" wird seit langem als das Meisterwerk schlechthin angekündigt. Janos Varga hat die Stücke vor langer Zeit komponiert, aber nie die Möglichkeit gehabt, sie einzuspielen. Die Fans sprachen von Kult, ein mystischer Hauch umwob die nie gehörten Songs. Jetzt sind sie endlich doch eingespielt worden. Das 19minütige "I must be going" eröffnet den Reigen. Melodischer Hardrock mit etlichen progressiven Elementen zieht sich durch alle Songs. Teilweise haben die Gitarren - Soli das typische Pink Floyd Flair. Harter Rock bricht die melodischen, auch schon mal melancholisch-sensiblen, aber nie zu kitschigen Passagen auf. Doch immer wieder breitet sich das schon von East bekannte symphonische Klima aus. "The wings of revelation" entpuppt sich nicht als DAS Meisterwerk, sondern als guter, solider NeoProg, der den britischen Langweilern die Kante zeigt, dafür aber seine kultige, mystische Position einbüßt. Schön, dass die Kompositionen nicht alltäglich sind. Die Band jedoch bleibt im progressiven Mainstream, was ihr Erfolg einräumen mag. Schade, dass das CD-Zeitalter so manche Hoffnung in nüchterne Realität aufgehen läßt: Musiker, die lange an ihrem Werk leiden, müssen nicht die bessere Musik schaffen. Mag es uns trösten: die "kultige" Musik, die nie etwas geworden ist, von Musikern, die wir verehren, muss nicht besser sein.

Volkmar Mantei