Progressive Newsletter
, 2002 12: AM
Es gibt schon manchmal eigenartige Kombinationen von Ländern bei einer Plattenveröffentlichung. Anand Mahangoe wurde im Surinam (Südamerika) geboren, zog im Alter von fünf Jahren nach Holland, seine Vorbilder sind im amerikanischen bei solch Gitarrenhelden wie Joe Satriani oder Tony MacAlpine zu suchen, seine erste Scheibe erschien jetzt bei einem ungarischen Label - alles ziemlich international also. Die Qualitäten von Anand sind unbestreitbar, schließlich gewann der 1997 unter 130 Teilnehmern den Preis des "besten holländischen Gitarristen" und selbst Jan Akkerman beschied ihm exzellente Technik und großartige melodische Fähigkeiten. Was ihn zudem von seinen oft selbstverliebten Kollegen unterscheidet, ist die Tatsache, dass er die Technik als Mittel zum Zweck benutzt. Es gibt also kein Tonleiter rauf- und runtergerase, sondern vielmehr sorgt er mit Gefühl für Melodie, Bombast und Härte für wirklich gut anhörbare Instrumentalrocker. Die Songs wirken grundsolide, geradeheraus, direkt. Vielleicht liegt es etwas an den fehlenden technischen Verspieltheiten, dass diese Scheibe zwar gut ins Ohr geht, aber ihr irgendwie doch etwas Unverwechselbares fehlt. Nichtsdestotrotz ein gutes und interessantes Gitarrenalbum zwischen harten und sinfonischen Tönen. Noch ein kleiner Hinweis zum Schluss: die meisten CDs aus Ungarn können jetzt auch direkt bei Think Progressive bestellt werden.
Kristian Selm
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